Messier 46 und Messier 47 im Sternbild Achterdeck

Messier 46 und Messier 47 im Sternbild Achterdeck

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Messier 46 und Messier 47 im Sternbild Achterdeck

Unser Foto des Monats führt diesmal zum Achterdeck (lat. Puppis) des legendären Schiffs ARGO, bekannt aus der griechischen Mythologie. Die Göttin Athene hat es zu Ehren der Helden, der Argonauten, für die Eroberung des Goldenen Vlies´ an den Himmel versetzt. Vor 1763 kannte man das "Schiff Argo" als das größte Sternbild (Argo Navis) am Südhimmel, dann teilte es Louis de Lacaille wegen seiner Größe und Unübersichtlichkeit in drei eigenständige Sternbilder auf. Seither sieht man am Südhimmel den Schiffskiel (Carina), das Segel (Vela) und das Achterdeck (Puppis).

Schiffskiel und Segel sind von Mitteleuropa aus nicht sichtbar, vom  Achterdeck sehen wir nur im Januar bis Februar den nördlichen Teil knapp über dem Südhorizont. Es liegt im Bereich der Wintermilchstraße und beherbergt einige offene Sternhaufen, zu denen M 46, links und M 47, rechts auf dem Foto gehören. Beide wurden 1771 von Charles Messier entdeckt und beschrieben, wobei er aber für M 47 irrtümlich falsche Vorzeichen für die  Koordinaten angab, die für Verwirrung und "Neuentdeckungen" - unter anderen 1783  durch unabhängige Beschreibungen von Caroline Herschel (1783) und Wilhelm Herschel (1785)  sorgten. Tatsächlich wurde der offene Sternhaufen schon 1654  von Giovanni Batista Hodierna auf Sizilien entdeckt. Seine Beobachtungen gerieten allerdings in Vergessenheit.

M 47 ist etwa 1600 Lichtjahre von uns entfernt. Sehr viel weiter weg, fast 5600 Lichtjahre, ist M 46. Zu diesem Sternhaufen gehören etwa zehn Mal so viele Einzelsterne wie zu M 47. Außerdem fällt der Planetarische Nebel, NGC 2438 (Foto) auf, der scheinbar zu M 46 gehört. In Wirklichkeit ist er dem Sternhaufen vorgelagert. Seine Entfernung zu uns beträgt deutlich weniger als zu M 47, nämlich 3960 Lichtjahre. Drei Sterne, die in der vergrößerten Ansicht im Planetarischen Nebel erkennbar sind, gehören wiederum zu M 46, der mittlere davon ist also nicht der Zentralstern von NGC 2438. Er ist mit einer Magnitude von 17,7 sehr viel lichtschwächer.
Ein dritter Sternhaufen, NGC 2425 ist wegen seiner wesentlich weiteren Entfernung nur sehr schwach zu erkennen. Er liegt zwischen den beiden großen Messier-Objekten.

Die Rohbilder wurden am 14. Februar 2017 in der AVL-Sternwarte in Wührden aufgenommen. M 46 und M 47 standen sehr tief im Süden, direkt im Bereich der Lichtverschmutzung Bremens.


Aufnahmedaten:

Optik: TS-APO-Triplet, 90 mm Öffnung, 600 mm Brennweite
Kamera: Canon EOS 1000D(a), IDAS-Filter, 20 Aufnahmen, je 2 Min. Belichtung bei ISO 800

Für M 46 und NGC 2438:

Optik: GSO-Newton, 8" Öffnung, 1000 mm Brennweite
Kamera: Canon EOS 450D(a), IDAS-Filter, 28 Aufnahmen, je 2 Min. Belichtung bei ISO 800  


Fotos: J. Ruddek, E.J. Stracke (AVL)
Bildbearbeitung und Text: Ernst-Jürgen Stracke (AVL) 

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